Man kann sich mit der Gitarre sehr gut und sehr lange alleine beschäftigen, ohne dass es langweilig wird. Kaum ein anderes Instrument bietet so viele Möglichkeiten für den «Jam with yourself» wie die Gitarre. Irgendwann ist es dann aber auch mal gut mit der Eigenbrötlerei und man will mit andern zusammen spielen. guitarkick hat das gemeinsame Musizieren – den Jam – im Fokus. Von Anfang an. Auf allen Niveaustufen. Und ganz wichtig: Du spielst bei Jam nur mit, wenn du Lust hast! Du kannst ohne Weiteres auch, so lange du willst, einfach den andern zuhören und zuschauen, bis es dich reizt, mitzuspielen.
Jammen kann man nicht einfach so. Ein Jam hat Regeln. Und man kann etwas tun, um ein attraktiver Jam-Partner zu werden. Wir machen in den Kursen immer wieder aufbauende Übungen, um auf den Jam vorzubereiten. Und dann spielen wir zusammen, immer wieder, in ständig wechselnden Formationen.
Wir suchen den Einstieg und stossen Schritt für Schritt in neue Gebiete vor. Dabei geht es nicht nur um die richtigen Töne. Es geht vor allem ums Zuhören. Das ist wie bei einem guten Gespräch. Da geht es schon auch darum, dass von dir etwas Gescheites kommt. Das kommt aber nur dann gut, wenn dich auch interessiert, was andere zu sagen haben.
Eine der Spielformen, die wir benützen, ist «Circle Jam». Wenn wir improvisieren, heisst das nicht, dass wir uns – wie beim „Free Jazz“ – im offenen Raum bewegen und nichts festhalten. Im Gegenteil. Wir beginnen zwar intuitiv, halten dann aber einfach Melodiebögen fest und repetieren sie so lange, bis sie rund laufen. Sitzt dann die Phrase, kommt eine zweite dazu. Und so weiter. Aus diesem Spiel können Songs entstehen. Monotones Wiederholen ist ein wichtiges Element, um Vertrauen und Sicherheit zu gewinnen. Diese Übung nennen wir «Circle Jam», in Anlehnung an die «Circle Songs», mit denen Vocal-Artisten und Chöre arbeiten. Rituelle Wiederholungen sind bei vielen Naturvölkern eine Basis für Improvisation. Auch der Blues ist so entstanden.